top of page

Welchen Wolf fütterst du? – Die besondere Rolle der Achtsamkeit

Margit Räuber-Mill



 

 

Ein alter Cherokee-Indianer sitzt mit seiner kleinen Enkelin am Lagerfeuer.

Er sagt: „Im Leben gibt es zwei Wölfe, die miteinander kämpfen:


Der erste ist Hass, Misstrauen, Feindschaft, Angst und Kampf.


Der zweite ist Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Hoffnung und Friede.“


Das kleine Mädchen schaut eine Zeitlang ins Feuer und fragt dann... „Welcher Wolf gewinnt?“


Der alte Indianer schweigt... Nach einer Weile sagt er:

„Der, den Du fütterst...!“


- Zugeschrieben einer alten Weisheit der Cherokee-Indianer -



Diese einfache, aber kraftvolle Geschichte zeigt uns:

Wir tragen in uns die Fähigkeit, zu wählen, wie wir mit dem Leben umgehen.



Die Kraft der inneren Ausrichtung


Die beiden Wölfe sind Sinnbilder für unsere Gedanken, Gefühle und inneren Ausrichtungen. Jeden Tag entscheiden wir, welchen dieser Wölfe wir nähren – durch unsere Gedanken, unsere Reaktionen und unsere Handlungen.


Unsere innere Haltung bestimmt, wie wir die Welt sehen und mit ihr in Resonanz gehen.

Die Frage ist also nicht: „Wer bin ich?“, sondern:


„Wer will ich sein?


Möchte ich der Wolf sein, der Liebe, Vertrauen und Frieden verkörpert? Oder lasse ich mich von Angst, Misstrauen und Kampf bestimmen?



Achtsamkeit als Schlüssel


Hier kommt die Achtsamkeit ins Spiel. Sie ist wie eine innere Taschenlampe, die uns bewusst macht, welche Gedanken und Gefühle gerade in uns wirken. Sie hilft uns, innezuhalten und zu erkennen: Welchen Wolf füttere ich gerade?


Ohne Achtsamkeit handeln wir oft unbewusst – wir lassen uns von alten Denkmustern oder emotionalen Automatismen leiten. Wir merken vielleicht nicht einmal, dass wir den Wolf der Angst und des Kampfes nähren.


Mit Achtsamkeit jedoch gewinnen wir die Freiheit, bewusst zu wählen. Sie erlaubt uns, innezuhalten und uns zu fragen:


  • Ist das der Gedanke, den ich weiterverfolgen möchte?


  • Ist das die Haltung, die ich kultivieren möchte?


  • Unterstützt mich das, so zu sein, wie ich sein will?



Das Training des Geistes


Unser Mindset zu trainieren, bedeutet, den richtigen Wolf zu füttern – und zwar bewusst und immer wieder. Das ist kein einmaliger Entschluss, sondern ein fortlaufender Prozess. Achtsamkeit unterstützt uns dabei, mit Klarheit und Offenheit wahrzunehmen, welche Gedanken, Gefühle und Handlungen uns stärken – und welche uns schwächen.


Der Kampf der Wölfe in uns ist nichts anderes als die Arbeit mit unserem Geist.

Achtsamkeit zeigt uns den Weg, um unser inneres Gleichgewicht zu finden und die Qualitäten zu stärken, die wir in uns und in der Welt sehen möchten.



Wer willst du sein?


Die Frage „Wer bin ich?“ richtet den Blick in die Vergangenheit. Doch Achtsamkeit lädt uns ein, nach vorn zu schauen: „Wer will ich sein?“ Diese Frage gibt uns die Möglichkeit, unser Leben bewusst zu gestalten – in Einklang mit unseren Werten und unserem tiefsten inneren Sein.


Jeden Moment haben wir die Wahl, welchen Wolf wir füttern. Achtsamkeit hilft uns, diese Wahl klar zu treffen – und dadurch das Leben zu erschaffen, das wir wirklich leben wollen.


 

 









 

 


10 Ansichten

Commentaires


bottom of page